Auf zum Badestrand an die Spree
Spreefreunde springen am 1. Juli in die Fluten / Ein Kostüm ist reserviert

Cottbus (gg). Sonne und 27 Grad Lufttemperatur - für das erste Sandower Badefest am Sonnabend, 1. Juli, kann es kein besseres Wetter geben. Die Spreewiese an der Sanzebergbrücke verwandelt sich gerade in einen Badestrand, wie ihn die Stadt seit circa 30 Jahren hier vermisst.
Damals gehörte das Baden an der Spree zu den Sandower Lieblingsbeschäftigungen. Angler holten noch hin und wieder Fisch aus dem Spreewasser, ganz abgesehen davon, dass der grobe Sand des Flussbettes der preiswerteste und beste Aquariumkies war. Kinder fingen mit etwas Glück Flusskrebse und Kaulquappen. Letztere gibt es auch heute in Hülle und Fülle. Und die Kinder haben die Badestelle auch zuerst wieder entdeckt, nachdem das städtische Grünflächenamt die Spreewiese im letzten Jahr ausgelichtet hatte.
„Baden mit Musik“ - das ist das Motto des nunmehr ersten Badefestes am Sonnabend, mit dem der Sandower Bürgerverein eine ganz neue Reihe Bürgerfeste aus der - diesmal wirklich nassen - Taufe hebt. „Es soll ein Fest der Sandower für die Sandower sein“, sagt Bürgervereinschef Roland Schöpe, der sich erhofft, dass sich auch die Nachbarn aus Schmellwitz, Dissenchen, Merzdorf, Branitz und Mitte von der neuen Idee einfangen lassen und zahlreich das Badewasser ausprobieren.
„Wir haben im 850. Geburtstagsjahr der Stadt unseren Fluss wieder entdeckt - nicht nur als Symbol sondern als tatsächliches Element unseres Stadtteillebens“, meint Schöpe, der mit seinen Organisatoren das Motto des Geburtstagsjahres „Cottbus - Überfahrt am Fluss“ ganz wörtlich genommen hat.
Nach der Eröffnung um 11 Uhr, werden die ersten Badegäste in Erinnerung an die Bade-Tradition an den Spreewiesen in historischen Kostümen ins Wasser gehen. „Ein Kostüm ist reserviert“, verrät Schöpe, „für den Intendanten des Staatstheaters!“
Da kann man also auch prominente Waden sehen...
Bis zum Abend steht das Spree-Baden im Mittelpunkt, ab 17 Uhr mit Live-Musik von der Bühne. Die Sandower Versorger beköstigen ihre Gäste höchstselbst am Wasser. Eis von Eis-Greschke gehört natürlich auch zum Sandower Angebot. Die asiatischen Kampfkünstler des PSV Tokugawa werden zeigen, dass ihre Kunst auch im Wasser funktioniert. Und: Wer möchte kann mit Original- Schwimmschuhen auf dem Wasser gehen. Der Jugendclub SandowKahn hat für die Erwärmung der allerjüngsten Baderatten ein kleines Beschäftigungsprogramm organisiert. Die Knax-Feuerwehr und die Sparkassen-Hüpfburg sorgen dafür, dass es auch Aufwärmpausen zwischen den Badegängen gibt. Und ganz spät am Abend werden Schwimmkerzen und Fackeln den Fluss erleuchten. Mit Eckes Gitarrenklängen auf die Reise geschickt bis nach Berlin oder wenigstens in den Spreewald