aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Reservisten übernehmen Grabpflege
Seit drei Jahren Einsatz in Forst / Zum ersten Mal Rosengartenfesttage

Forst (GHZ/sp). Wie auch in den letzten beiden Jahren erhält die Stadt wieder tatkräftige Unterstützung bei der Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräberstätten.
Es ist schon fast Tradition, dass die Kameraden von der Reservistenkameradschaft Dortmund - Mitte vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr im Juni für 2 Wochen anreisen um fleißig und mühevoll Kriegsgräber und deren Umfeld instand zu setzen. Die Reservisten werden dieses Jahr hauptsächlich auf dem Hauptfriedhof eingesetzt. „Wir finden hier die Leute gut und natürlich die Landschaft“ strahlt der „Chef“, Hauptfeldwebel Jürgen Graap auf die Frage, warum sie immer wieder den Weg in die Lausitz finden. In Dortmund ist die weite Natur eher Mangelware.
Koordiniert werden die Einsätze von der Kriegsgräbervorsorge, wo auch die Stadt Forst ihren Bedarf angemeldet hat. Mit viel ehrenamtlicher Tätigkeit werden in Deutschland und im Ausland Gräber ansehnlich gemacht.
Einsatz im Urlaub
Für die meisten der sieben Kameraden ist dieser Einsatz Urlaub. Nur Jürgen Graap und ein Kollege sind offiziell da, da sie innerhalb einer Wehrübung arbeiten. Dazu haben sie auch Erlaubnis, Uniform zu tragen - „da werden viele Leute aufmerksam und man kommt auch ins Gespräch“. Aber alle sind freiwillig da und machen ihre Aufgabe mit viel Engagement, haben Spass bei der Arbeit.
Hauptaufgaben sind Rekultivierungsmaßnahmen: Steinkanten setzen, Unkraut entfernen, frischen grünen Rasen säen - den Ort eben etwas schöner gestalten und somit Respekt vor den vielen Gefallenen des Weltkrieges und Verfolgten des Naziregimes. Auf den Grabsteinen sind die Lebensspannen der Soldaten kurz.
Positive Veränderungen
Von 8 bis 15 Uhr sind sie jeden Tag im Einsatz, danach beginnt der Kulturteil: Spaziergänge durch Forst, Erkundung der Umgebung. Zum ersten Mal können die Helfer auch die Rosengartenfesttage besuchen „Sonst sind wir immer eine Woche zu früh da gewesen und haben extra dafür unseren Einsatz verschoben“ erzählt der Chef. Begeistert sind die Reservisten auch vom Tempo, in dem sich die Stadt wandelt. „Sagenhaft wie schnell die Häuser renoviert sind, die neue Fußgängerzone geschaffen wurde. Wir bekommen das vielleicht besser mit, weil wir nur einmal im Jahr da sind“.

Thomas Reinelt, Hans Willy Böhle, Jürgen Graap und Hans Dieter Dax (v.l.n.r) im Einsatz auf dem Forster Hauptfriedhof beim Einsetzen der neuen Rasenkante
Thomas Reinelt, Hans Willy Böhle, Jürgen Graap und Hans Dieter Dax (v.l.n.r) im Einsatz auf dem Forster Hauptfriedhof beim Einsetzen der neuen Rasenkante Foto: S. Pönack
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