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Ab 2007 drehen sich fünf Kräne
Bau des Carl-Blechen-Carré soll im August starten / Einkaufen ab 2008 möglich / Investor Gepro Bau GmbH kauft auch die Nord-Stadtpromenade

Cottbus (gg). Für Architekt Hansgeorg Richter vom Büro Richter Altmann Jyrch ist das Carl-Blechen-Carrè täglich Brot seit Frühjahr 2005. „Damals begannen die ersten Gespräche und damit auch ein Prozess“, sagt er zurückblickend im PolitPiano-Talk im Presse-Café DoppelDeck. Nach ersten Ideen und Überarbeitungen werfen die Planer nun den fünften und wohl auch letzten Entwurf zum künftigen Carl-Blechen-Carré auf die Leinwand für das Publikum.
15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche, 450 Parkplätze und dennoch hat der Baukörper die beinahe gleiche Ausdehnung wie einst das ECE-Projekt. „Wir können im Gegensatz zu ECE den Keller nicht so umfänglich nutzen“, erklärt Architekt Richter (dazu im Artikel unten mehr). Der bedarf an größeren Flächen, den die Mieter angemeldet haben, führte dazu, dass die Mocca-Bar „Sternchen“ im neuen Projekt keine Zukunft mehr hat. „Die Substanz ist einfach zu marode, als dass ein Investor noch wirtschaftlich sanieren könnte“, erklärt Richter.
Dennoch hat die Denkmalfachbehörde genau dort ihr Veto eingelegt: Für die Fußgängerbrücke und das „Sternchen“ muss Ministerin Johanna Wanka Grünes Licht geben. „Und sie wird es sicher tun“, ist sich Baubeigeordnete Marietta Tzschoppe sicher, „Es wird daran gearbeitet - alle zwei Tage kommen Nachfragen und bald auch der Bescheid!“, hofft sie.
Letzte Abstimmungen mit der Gepro Bau GmbH als Investor betreffen jetzt noch die verkehrliche Erschließung, denn nicht nur der Individualverkehr, sondern auch die Anlieferung soll im Gegensatz zum ECE-Projekt über die Karl-Liebknecht-Straße erfolgen. Ampelschaltungen und Verkehrsflüsse sind darauf abzustimmen. Das und die Auflagen des Grünordnungsplanes sind letzte Punkte zur Einigung auf den Ordnungsmaßnahmevertrag, der die Rahmenbedingungen für den Bau regelt und der Ende Juni stehen soll.
Gestaltung
Mit der schlichten Glasfassade, die die Backsteinschule wie eine Zange umgreift, erweist der Entwurf dem Baudenkmal, um dessen Erhalt sich die Cottbuser sehr bemüht haben, eine Referenz. „Funktional und gerad-
linig darf es sein - zuviel Palastanmutung würde hier nicht guttun“, sagt Hansgeorg Richter auf die Nachfrage eines Gastes. Die lange Front zur Straßenbahntrasse wird mit Fluchtbalkonen gegliedert, die hier nicht nur baulich notwendig, sondern auch gestalterisch wertvoll sind. „Die lange Front muss etwas gegliedert werden, das kann sogar mit Begrünungen geschehen“. Am Nordost-Ende öffnet sich der Weg zum Platz am Stadtbrunnen. „Hier muss man dann sehen, ob wir in den nächsten Planungsschritten auch die Öffnung zur Sprem durchdenken“, sagt Marietta Tzschoppe.
Zunächst soll ab August der komplizierte Untergrund geordnet werden. Noch vor dem Winter - das wäre der Idealplan - könnte die Baugrube dann für den Hochbau bereitet sein. Noch in 2008 sollen die ersten Einkäufer durch die Mall flanieren können. Die Gepro Bau GmbH hat jetzt auch den nördlichen Teil der Stadtpromenade von der Treuhand gekauft. „Hier sind dann die nächsten kreativen Ideen gefragt“, sagt Architekt Richter. Und: „Aber immer eins nach dem anderen!“

 
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