aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Freie Bahn fürs Kino
Franz-Mehring-Straße ändert erneut ihr Gesicht

Cottbus (gg). Wo heute noch der Krüppelwalm der alten
Ruff’schen Fabrikantenvilla seinen Giebel in Richtung Franz-Mehring-Straße schiebt, soll bald das neue Innenstadtkino stehen. Die letzten Steine auf dem Weg zum Abriss sind scheinbar ausgeräumt; in der Stadtverordnetenversammlung kündigte Oberbürgermeisterin Karin Rätzel in dieser Woche an, dass die Abrissbagger anrücken
werden. „Der Erhalt des Hauses ist für niemanden wirtschaftlich machbar“, das hätte nun auch der Investor Stöben-Wittlinger aus Hamburg glaubhaft machen können.
Ein langer Disput mit der oberen Denkmalbehörde ging voraus.
Das Signal ist doppeldeutig: Wo einst die Villa den Wohlstand aus fleißiger Tuchmachertradition markierte, platziert die Neuzeit die neuen Freizeittempel mit Mulitmedia-Anspruch, deren Nutzung nicht selten aus Sozialkassen finanziert wird.
Dennoch: Fleiß ist zuhause in der Franz-Mehring-Straße und das neue Kino-Quartier mit Einkauf und Vergnügen wird den Weg vom Osttor ins Zentrum auf urbane Weise ebnen.
Das kommt denen zugute, die hier auf Kundenströme setzen: In den Arkaden und den Geschossen darüber. Renate Gröschke als Filialleiterin bei Sachsen-Küchen kann sich keinen anderen Standort denken. Seit 1993 wirkt sie von hier aus mit Markenwaren überwiegend aus ostdeutscher Produktion. „Unser Vorteil sind die Parkplätze gleich am Haus“, sagt sie und sie hält es für ein kleines Wunder, wie der Standort sich verändert hat: „Kein Vergleich mehr zu den Zeiten, als Poko hier noch zuhause war - Seniorenheim und Geschäfte florieren - ich fühl mich wohl hier!“

Renate Gröschke, Filialleiterin bei Sachsenküchen
Eine zufriedene Kundin bedankte sich mit einer Rose bei Renate Gröschke, der Filialleiterin bei Sachsenküchen

Die Ruff’sche Villa an der Ecke Franz-Mehring-Straße zum Ostrower Damm
Die Uhr hat ausgetickt für die Ruff’sche Villa an der Ecke Franz-Mehring-Straße zum Ostrower Damm. Die ehemaligen Tuchfabrik Jürss & Elger gegenüber ist bereits verschwunden. Das ganze Gebiet soll neu überplant werden. Das Kino ist nur ein Baustein

Die Spreearkaden
Wieder liegt Erwartung über dieser Adresse: Am 15. Juni soll die gläserne Brücke über die Straße feierlich übergeben werden. Noch ist nur zu sehen, was sie verbinden soll: Das neue entstehende Ärztehaus (Foto unten) und die Arkaden auf der Südseite (Foto oben)

Das neue entstehende Ärztehaus

Fotos: Gabi Grube

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