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Der steinerne Schatz der Peitzer Brauereien
Pilot-Projekt soll einmalige Getreide-Gewölbe zum Besuchermagneten entwickeln / Geld fehlt

Peitz (ha). Seit gut zehn Tagen suchen die Archäologen der FIAG (Freies Institut für angewandte Kulturwissenschaften Cottbus) in dem vermeintlich bedeutungslosen Steinhaufen mitten in Peitz an der Hauptverkehrsader nach Scherben, aber vor allem nach Getreide. Und sie sind fündig geworden, verkohlte Getreidereste und Keramikscherben wurden entdeckt. Ob es das erhoffte Malz ist, muss erst die Laboruntersuchung zeigen. „Dann kommen wir einen Schritt der Annahme näher, dass hier das Malz der vielen kleinen Brauereien in Peitz gelagert und gedarrt wurde“, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins der Museen der Stadt Peitz, Christoph Malcherowitz. Das Darren, also das Keimen und Trocknenlassen des Malzes, ist ein komplizierter Prozess, der in den kleinen Gehöften nur schwer umgesetzt werden konnte. Die Wissenschaftler nehmen an, dass dieser Produktionsschritt gemeinschaftlich in diesem Doppelgewölbe stattfand. In alten Peitzer Büchern wurde der Bau zuerst als „Bastei über dem Malzhaus“ und später nur noch „Malzhaus-Bastei“ genannt.
Für 150 000 Euro EU-Fördermittel, 25 Prozent davon müssen aus Eigenmitteln aufgebracht werden, wird der Bau jetzt untersucht und saniert. „Allerdings gestaltet sich die Suche nach Geldgebern sehr schwierig, unglaublich angesichts der geschichtlichen und touristischen Bedeutung dieses Objektes“, schränkt Christoph Malcherowitz ein. Ziel ist es, in einer Kammer eine Pulverkammer des 18. Jahrhunderts authentisch einzurichten, das zweite Gewölbe soll zu einem Veranstaltungsraum ausgebaut werden. Auch für die Ausgestaltung werden bereits Sponsoren gesucht, die Schautafeln, Mobilar und Vitrinen für die Exponate bereit stellen. Ansprechpartner ist Christoph Malcherowitz unter 035601 / 33307.

Rückseite ist ein wahres Geschichtsbuch
Die Rückseite ist ein wahres Geschichtsbuch für Archäologen und Architekten. Die Untersuchungen haben erst begonnen Fotos: Haberland
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