aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Die Kattas jetzt in Großfamilie
Aus Frankfurt/Main kamen drei Damen zum Berliner Herren-Quartett

Cottbus (h). Beste Stimmung herrscht bei den katzengroßen Kobolden im Katta-Haus im Tierpark. Die vier männlichen Tiere - ein Geburtstagsgeschenk des Tierparks Berlin an die Cottbuser zum Zoo-Jubiläum vor zwei Jahren - haben jetzt Damengesellschaft. Die siebenjährige „Chester“ und ihre beiden Töchter zogen aus Frankfurt/Main in den Park an der Spree um. „Wir konnten das im Rahmen des Tiertauschprogramms regeln“, freut sich Direktor Dr. Jens Kämmerling. Deutschlands Zoodirektoren waren während ihrer Berliner Jahrestagung letztes Jahr in Cottbus, und ein Ergebnis dieses Kontakts ist der Start in die Katta-Zucht. Die Halbaffen haben ihre Heimat in Madagaskar, kommen bei fachgerechter Haltung aber auch hier gut zurecht. Die vier Berliner Burschen sind längst Publikumslieblinge, und manchmal büchsen sie auch aus der Freianlage aus und turnen durch den Park. „Kein Problem“, sagt Jens Kämmerling, „es sind standorttreue und recht zutrauliche Tiere“.
Etwas Aufregung gab es allerdings in den letzten Tagen, auch leichte Raufereien. Jeder will sich in Szene setzen, wenn „Damen“ im Hause sind.
Inzwischen hat Chester artgerecht das Kommando übernommen. Sie ist als ältestes Weibchen das ranghöchste Tier. Wenn Pflegerin Gabi Roll süße Birnen oder Bananenstückchen bringt, stehen ihr die ersten Happen zu. Die vierhändigen Lemuren können ganz geschickt mit Obstscheiben oder frischen Knospenzweigen umgehen.
Dr. Kämmerling glaubt, dass Nachwuchs nicht lange auf sich warten lassen wird. Die Tierstimmung richtet sich nach klimatischen Signalen. Die Paarungsbereitschaft ist also nicht direkt Jahreszeitabhängig. Geboren wird ein Junges (selten Zwillinge), das sich gleich an den Mutterkörper klammert und herumgetragen wird. Irgendwann nun auch in Cottbus.


Während die jungen „Herren“ noch gelassen Körperpflege betreiben (sie tun das als echte Halbaffen mit der Schnauze, nicht mit den Fingern wie etwa Rhesusaffen), legt sich eine junge „Dame“ elegant ihren langen Ringelschwanz wie einen Schal um
den Hals und schaut sich das Geschehen erwartungsvoll an
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