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Die „Kehrseite“ der 850-Jahr-Feier
Neuer Stadtreiniger ALBA sponsort zusätzliche Kehrwagen zum FaschingsUmzug /
Kelch: Generalprobe für den Stadtfestumzug und das Jubeljahr

Cottbus (gg). Es häufen sich die Beschwerden im Cottbuser Ordnungsamt in einem Winter wie diesem. Schneeberge, wo keine sein sollen, Streusand in den Rinnsteigen, scharfer Splitt auf ungeräumten Radwegen, der Fahrradreifen ruiniert. Das alles kennt Ordnungsdezernent Holger Kelch. Und er kennt die „Kehrseite“ der fehlerfrei sauberen Stadt - denn das alles will bezahlt werden. Und nicht immer ist die Stadt mit der beauftragten COSTAR zuständig: „Häufig wollen unsere Wohnungsunternehmen die Gebühren sparen und sorgen selbst - oft nur halbherzig - für die Beräumung und Sicherheit“! Nicht selten sind auch die Eigentümer privater Grundstücke höchstselbst zuständig. Um hier immer am Ball zu bleiben, fehle dem Amt das Personal, sagt Kelch. Ebenso, wenn es um die Kontrolle der öffentlichen Ordnung gehe - Zigarettenkippen hier, Hundekot da - es ist nicht selten der Kleinkram, der Mist macht. Ab 1. Juni soll deshalb eine neue Streife in Kooperation mit der Polizei auf den Weg geschickt werden. Zunächst zur Probe. In dunkelblauen Uniformen soll die neue „Stadtpolizei“, die so offiziell aber nicht heißen darf, mobile Sprechstunden anbieten, das Stadtgebiet vom Morgen bis in die Abendstunden durchstreifen, um für Sicherheit und mehr Sauberkeit zu sorgen.
Die COSTAR unter neuer Flagge des privaten ALBA-Unter-nehmens jedoch , das versichert der Dezernent, soll das selbe leisten, was vorher der städtische Betrieb tat. Zum Faschingsumzug am Sonntag will er höchstselbst am Abend kontrollieren, ob der Einsatz im Härtefall klappt. Zusätzliche Kehrwagen sind bestellt - als Sponsorleistung.
Und in Kürze soll erstmals ein Frühjahrsputz alle Cottbuser aktivieren, vor eigener Tür zu kehren. Nicht nur zum Jubiläumsjahr, sondern ständig soll der Termin „wiederkehren“.
Keine Entwarnung aber gibt es in Sachen Müll. Rücklagen die die Stadt 1992 bereits gebildet hatte, um die stillgelegte Deponie in Saspow zu sanieren, wurden später auf Geheiß der Landesregierung aufgelöst und ausgegeben. Heute fehlen diese 18 Millionen Euro und sie müssen vom Gebührenzahler aufgebracht werden - ein Schildbürgerstreich der Potsdamer, der zu Buche schlägt. Die Folge: Noch ein Mal 12,5 Prozent Erhöhung im nächsten Jahr.

Fragen aus dem Publikum an Holger Kelch
Öffentliche Ordnung ist ein Thema, das viele betrifft: Fragen aus dem Publikum an Holger Kelch gab es nicht nur zum ruhenden Verkehr, sondern auch zum zweirädrigen, der auf Bürgersteigen dem Verkehr ausweicht und damit Fußgänger verunsichert
Foto: Stephan Pönack
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