aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Räume gefunden
Ungewöhnliche Zeichnungen von Sebastian Gerstengarbe im Vattenfall-Verwaltungssitz

Cottbus (ha). „Es scheint keinen Ort zu geben, den Sebastian Gerstengarbe nicht fasziniert und zum Zeichnen anregt“, brachte es Dr. Wolfgang Savelsberg von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz auf dem Punkt, der den jungen Künstler (33) der Jury vorschlug. „Meine Zeichnungen sind ein wenig zerwohnt“, heißt der Titel der
Ausstellung im Vattenfall-Verwaltungsgebäude, „das rührt daher, dass ich die Bilder ständig weitermale, deshalb haben manche Zeichnungen auch so viele Einstichlöcher an den Ecken von den Nadeln“, denn die Bilder hängen an den Wänden des geborenen Hallenser. „Ich zeichne meine Räume, selbst als ich in New York war, habe ich nur mir gut Vertrautes gemalt und mit nach Hause gebracht.“ Menschen sind nur indirekt zu entdecken und doch gegenwärtig: Die filigranen Zeichnungen zeigen sämtliche Details bis hin zu Künstlern auf Schallplatten und auch der Künstler selbst ist stets gegenwärtig, denn er malt sich beim Malen. Füße, Hände, ja Teile seiner Kleidung, wenn er an sich hinunter sieht, sind zu sehen.
Aber nicht nur diese einzigartigen und erst auf den zweiten Blick kunstvollen Zeichnungen gehören zum Werk vom sehr bescheiden auftretenden Sebastian Gerstengarbe. Er zeigt eine neue Kombination von alter Cliché-Technik und dem bemalen der Foto-Negative. Auch mit Musik hat er sich schon versucht, herausgekommen ist eine Schallplatte, die er sich mit einem Komponisten teilte. Er, weil er nicht singen kann, spricht Texte zusammen mit seiner Großmutter. Immer aber geht es um sein engstes Umfeld, so dass Banales, Alltägliches wieder als kunstvoll wahrgenommen wird. Ausführlich berichtet auch BB Radio 107.2 am Sonntag, 26. Februar, ab 10.25 Uhr.

Sebastian Gerstengarbe
Sebastian Gerstengarbe zitierte aus seinem Buch über das schwierige Halten von Reden - mit viel Applaus wurde der ungewöhnliche Dank aufgenommen


Sehenswerten Arbeiten den Kunstpreisträgers „Energie 2005“
Keine mit Farbe protzenden Bilder, sondern detailreiche Bleistiftzeichnungen sind die sehenswerten Arbeiten den Kunstpreisträgers „Energie 2005“ Fotos: Hartmut Rauhut

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