aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Mit den Tieren lernen
Der Arbeitstag eines Tierpfleger-Azubis

Cottbus (kh). Um 5.45 Uhr beginnt der Tag von Pierre Dabow. Vor ihm liegt der Weg von Turnow bis in den Cottbuser Tierpark. Der 17-Jährige durchläuft gerade das 1. Lehrjahr in der Ausbildung zum Tierpfleger in der Fachrichtung Zoo. Was bewog ihn, diese Richtung einzuschlagen? Schon als Kind wuchs er mit der Landwirtschaft auf. Auch Vater, Mutter und Großeltern arbeiten mit Tieren.
In drei Ausbildungsjahren werden alle Abteilungen ein Mal durchlaufen. Zur Zeit ist er bei den Kamelen, Lamas und Straußen zu finden. Pünktlich um 7 Uhr beginnt der Arbeitstag: Für die Straußen werden Möhren klein geraspelt und Salat zerkleinert. Auch die Kamele, Lamas und Zebras bekommen ihr Frühstück. Fünf bis sechs Stunden dürfen die Tiere an die frische Luft, auch im Winter. Aber: Das Auslaufgehege gleicht einer
Eisbahn. Wo Menschen Schwierigkeiten haben, das Gleichgewicht zu halten, stapfen Kamele mit einer wahrhaft tierischen Gelassenheit über das Eis auf ihre Futterstelle zu. Da die schwankenden Temperaturen riesige Pfützen hinterlassen, ist der Einsatz der Mitarbeiter gefragt. Mit Besen werden die gröbsten Wasser-
lachen weggefegt, damit die Tiere nicht im Nassen stehen müssen. Wenn es die Temperaturen zulassen, bleiben die Wassertiere überwiegend im Freien. Sollte es doch mal erforderlich sein, die Tiere aufgrund der Kälte ins Warme zu bringen, kann es schon mal sein, dass die Pfleger sich mit Käschern auf den Weg machen müssen um die Wasservögel einzufangen.
Wenn alle Tiere die frische Luft genießen, säubert Pierre die Ställe und bereitet das Futter für die restlichen Tagesfütterungen zu. Nach neun Stunden endet dann ein anstrengender aber auch sehr abwechslungsreicher Arbeitstag für den jungen Tierpfleger. Doch er freut sich schon auf den nächsten.

Zootierpfleger-Lehrling Pierre Dabow füttert die Lamas
Eisige Temperaturen machen Appetit. Zootierpfleger-Lehrling Pierre Dabow füttert die Lamas im Cottbuser Tierpark. Damit die Tiere die eisglatten Tage schadlos überstehen, müssen die Pfleger immer wieder Eis und Schneematsch aus den Gehegen räumen.
Foto: Katrin Handrow
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