aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Nach dem Beton nun der Heiligenschein
Burger Kurortentwicklung begann vor 10 Jahren

Burg/Spreewald (gg). Die Quelle, aus der Burg die Zukunft schöpft, kommt aus 1350 Metern Tiefe und ist - so wird es bald auch attestiert werden - die hochkonzentrierteste Solequelle Europas. Doch bevor sie 1998 angebohrt wurde, war bereits der Kurort-Zug am Rollen. Schon 1996 erhielt Burg die damals vorläufige Anerkennung als Erholungsort und fasste den Beschluss, einmal Kurort zu werden. „Damals fehlte noch ein Luftgutachten, es musste noch kräftig an die Kläranlage angeschlossen werden“, erinnert sich Gerhard Schippan, Geschäftsführer der Entwick-lungsgesellschaft Burg. 1998 konnte dann nach Erledigung aller Forderungen der Titel offiziell verliehen werden.
Seitdem ist viel passiert im Ort. „Beton haben wir heute genug, jetzt müssen wir um den Heiligenschein kämpfen“, umschreibt Schippan die Aufgaben der neuen Qualität. Burg müsse begreifen, dass das Thermenwasser der Quell für eine einzigartige Entwicklung sein kann: „Das Gesundheitswesen steht vor Reformen, die uns die Chance geben, neue Wege zu gehen!“ Die Stichworte sprudeln nur so wie die Quelle: Der Spreewaldraum als „Innovatives Zentrum für gesunde Ernährung“, Lebensqualität durch Wohlfühlen, ganzheitliche Erholung durch Naturerlebnisse und Wellness. Konzepte dafür füllen Ordner - jetzt müssen Investoren und Bürger begeistert und überzeugt werden, dass hier nur hochqualitatives eine Chance hat. Der Kurbegriff ist im Wandel - für Schippan steht das als Überschrift über allen Aktivitäten.
Dass all das auch eine Chance ist, über kurz oder lang den Haushalt auszugleichen, weiß auch Amtsdirektor Hans Gahler. Wichtig ist ihm, dass auch die Amtsgemeinden davon profitieren: „Dissen, Schmogrow oder Werben - überall werden innovative Ideen gebraucht und gefördert, damit die Gäste länger bleiben.“ Ein Golfplatz in Richtung Werben ist ein Anfang, eine Tankstelle soll noch im Herbst am östlichen Ortseingang in Betrieb gehen. Die Planungen für beides sind in vollem Gange. Allein in diesem Jahr sind über 20 Millionen Euro an Privatinvestitionen zu erwarten.
Der Gesundheitsmarkt wächst vier mal schneller als andere Wirtschaftsmärkte - Burg hat seinen Kurortzug an diese Entwicklung angehängt. In den letzten 10 Jahren ist dafür das Fundament gesetzt worden: Für 60 Hektar Dorfflächen gibt es Planungssicherheit. Hafen, Feuerwehr, Schule, Wegenetz - überall ist investiert worden.


Künftig soll der Burger Bismarckturm (Foto) und der Schlossberg noch mehr entwickelt werden

Burg: Der Weg zum Kurort

  • 1996 Vorläufige Anerkennung des Status
    „Erholungsort“ und Beschluss zum Kurortkonzept durch die Gemeindevertreter
  • 1998 endgültige Anerkennung als Erholungsort
  • 1998 Solegewinnungsbohrung
  • 1998 Errichtung Kurpark
  • 1998 Kartierung und Kennzeichnung des Wanderwegenetztes
  • 1999 Bau des Feuerwehrgerätehauses
  • 1999 Touristisches Wegeleitsystem begonnen
  • 2000 Umbau Grundschule und Gesamtschule Burg
  • 2002 Bau des Hauses der Begegnung mit Bibliothek
  • 2004 Baustart Spreewaldtherme
  • 2005 Inbetriebnahme der Spreewaldtherme
  • 2005 Gewässeröffnung Krabatgraben mit drei Brücken
    Neue Wohngebiete:
  • Kirchweg, Krabatweg, Am Bahndamm, An der Baumschule
    außerdem:
    Wanderwege (104 Kilometer), Radwanderwege (Thermenradweg 50 Kilometer), Ausbau der Straßen: Bahnhofstraße (2000), Hauptstraße (2002), Straßenring innergemeindlich (2005), Lindenstraße (2005), Erste Kolonie
    Neue Brücken:
    Über die Kleine Scheidung (Zweite Kolonie)
    zur Kauperinsel
zurück...