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Alte Fabriken für von Hagens
Plastinator aus Heidelberg will in Guben 3,5 Millionen Euro investieren
200 Arbeitsplätze in fünf Jahren realistisch / Entscheidung im März

Guben (ha). „Danke, dass Sie mir die Gelegenheit geben, meine Pläne zu erklären“, begrüßte der umstrittene Leichen-Plastinator Prof. Gunther von Hagens am Montag die rund 800 Gubener und Gubiner. In den Sälen der ehemaligen Gubener Wolle und im jetzigen Rathaus will der Heidelberger Anatom eine Fertigungswerksstatt für Scheibenplastinate einrichten und will dafür 3,5 Millionen Euro investieren. Die Verwaltung zieht im Sommer in das umfassend sanierte Gebäude der einstigen Gubener Hüte, damit würde das Haus frei für den Wissenschaftler. „Ich würde von Hagens auch in unsere Stadt holen, wenn er nur 20 oder 30 Arbeitsplätze schaffen könnte“, setzt Bürgermeister Klaus-Dieter Hübner der unklaren Arbeitsplatzaussage des Heidelbergers hinzu, der noch in diesem Jahr die ersten Gubener einstellen will. Bis 2011 sollen 200 Stellen, meist für Gubener, entstehen. Zuvor muss jedoch die Stadtverordnetenversammlung grünes Licht für den Verkauf des Rathauses geben, auf das von Hagens angewiesen ist, da es bereits über Heizung und Strom verfügt. Mit einem angedachten regelmäßigen Workshop über seine Arbeit könnte Guben bald eine Attraktion für wissensdurstige Europäer bekommen, die zudem Steuern ins Stadtsäckel spült.

Gunther von Hagens bei der Informationsveranstaltung in Guben
Dicht umdrängt wurde Gunther von Hagens bei gelöster Stimmung nach der Informationsveranstaltung in der Gubener Chemiesporthalle. „Ich werden gern nach Guben kommen“, kündigte er nach einer spontanen Abstimmung mit überwältigendem Ergebnis an Foto: J.Ha.
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