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Klappern gehört zum Geschäft
Im Gewerbegebiet Dissenchen Süd: im Winter ist Ideenzeit

Cottbus. Die Werner von Siemens-Straße ins Gewerbegebiet Dissenchen Süd führt bogenreich durch Wald und Wiesen - rund 800 Meter hinter dem Heizkraftwerk ist - und das tröstet - gesundes, leistungsfähiges Gewerbe zuhause. Auch wenn im Winter alles ziemlich ruhig ist. „Im Winter ist Zeit für neue Ideen und die eine oder andere Angebotsofferte, bevor im März wieder das Baugeschäft richtig ins Laufen kommt“, bestätigt Zimmermeister Karsten Gohr, der mit seiner Firma Gohr-Holzbau GmbH und seinem Bruder Stefan Gohr im Kunststoff-Fenster- und Türengeschäft seit 1997 hier ansässig ist.
Und Ideen gibt es für das abgelegene Gewerbegebiet, von dem aus nicht nur Holz, sondern auch Malerleistungen, Büroausstattungen und mehr in deutsche Lande gehen: Neue Geschäftsfelder der Firma Gohr zum Beispiel für Natur-Spielplatzmobilar sowie der vertrieb von Holzpellets für moderen Heizanlagen.
Die großen Entscheidungen fallen nicht so schwer - es sind kleine Dinge, die manchmal Nerven kosten. So ärgert die änsässigen Gewerbetreibenden die unzureichende Beschilderung zu ihrer Geschäftsadresse. Schreiben mit Strafgeldandrohungen aus dem Cottbuser Ordnungsamt waren die Folge, als man schließlich selbst nach Lösungen suchte. „Ordnung muss sein“, das sehen auch die Firmeninhaber so. Aber es fehlen die nötigen Alternativen: Werbefirmen mit atemberaubenden Preisvorstellungen, mit denen die Stadt langfristige Verträge für die Werbung auf öffentlichen Flächen eingegangen ist, behindern hier bezahlbare Lösungen im Sinne der Mittelständler. „Das kann sich keiner leisten - aber ohne Wegweiser finden die Leute unsere Firmen oft nur nach langem Suchen“, bestätigen die Gewerbetreibenden. Ein erstes Treffen mit dem Ordnungsdezernenten brachte zwar schon Annäherung, aber noch kein befriedigendes Resultat. Derweil machen die Firmen mit ihrer Leistung Werbung. Die letzten Jahre haben gezeigt: Damit haben sie dauerhafter Arbeitsplätze sichern können, als manch großer Nachbar. Ein Blick aus dem Gohr-Büro erinnert daran: RWE Umweltsdienste zog sich im letzten Jahr zurück, als der Cottbuser Auftrag für die Müllvorbehandlung nach Schöneiche bei Berlin ging.
Die ansässigen Firmen haben dagegen die Stärke in der Gemeinsamkeit gefunden. Ein Anruf genügt bei Maler Gehrmann nebenan, und man kommt mal schnell zum Kaffee zusammen: Da lässt sich vieles gemeinsam ausdenken. Im Winter ist, wie gesagt, Ideenzeit.

Rainer Schwella von Fensterbau Gohr
An der Gehrungssäge schneidet Vorarbeiter Rainer Schwella Fensterprofile. So richtig zu tun gibt es bei Fensterbau Gohr aber erst mit den ersten Frühlingssonnenstrahlen. Dennoch gibt es etwas vorzubereiten: Nächste Woche ist Handwerkerausstellung
Dissenchens dörflicher Charakter
Dissenchens schönste Seite ist ganz dörflich: Beim nahen Einkauf lässt sich gut Kontakte pflegen, zum Beispiel am Getränkemarkt von Olaf Mathiske an der drei Kilometer langen Dorfstraße
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