Cottbus
(gg). In der Ferienwerkstatt des PolitPianos bestimmten diesmal
junge Leute das Thema: Es ging um Jugendpolitik in der Stadt.
Neben zwei städtischen Jugendclubs bieten vor allem Freie
Träger - bei der offenen Jugendarbeit sind es über 60
- die Betreuung der Jugend an. Mehr städtische Verantwortung
fordert der Schülermoderator. Doch Olaf Trümper - Abteilungsleiter
für allgemeinen sozialen Dienst - sieht seine Grenzen: Wir
müssen unsere Dienste in Beratung und Hilfe vor allem für
die gewähren, die allein mit dem Leben nicht zurecht kommen!
24 Mitarbeiter beraten an drei Örtlichkeiten. Problemkinder
sind teilweise auch Jörn Meyers Kunden - der
Jugendhilfe eV. kümmert sich mit 64 Leuten in Jugendclubs,
auf dem Aktivspielplatz, im Strombad, in Beschäftigungsprojekten
und auch in einer Kita um Kinder und Jugendliche. Daß sie
sich hin und wieder auch die Straße mit Skateboards oder
Treffs erobern, gehört für ihn dazu: Wir wollen
doch, daß sie sich auch behaupten können! Über
Beschwerden der Erwachsenen hat er nach 20 Jahren Jugendarbeit
aufgehört, sich zu ärgern.
Dafür ärgert ihn, daß Politik oft nicht die richtigen
Prioritäten setzt. Wenn demnächst auch bei der Jugendförderung
durch das Land gekürzt wird und alle Verantwortung bei den
Städten liegt, wird man sich um das Gesetzeswörtchen
bedarfsgerecht streiten. Und der Bedarf fängt
für ihn nicht erst an, wenn die Polizei einschreiten muß.
Jörn Meyer: Der schreckliche Fall `Dennis` ist noch
nicht genügend ausgewertet und verarbeitet worden - wir brauchen
Qualitätshilfen für die Zusammenarbeit zwischen Ämtern,
Trägern und Schulen.
Da stimmt ihm Olaf Trümper zu und sieht darin die wichtigste
Aufgabe der nächsten Monate. Dazu gehört auch, daß
bei der offenen Jugendarbeit nicht alle Verantwortung auf Ein-Euro-Jobber
und ABMs geschoben wird. Trümper: Jugendarbeit ist
hochqualifizierter Dienst und die ganze Gesellschaft steht in
der Verantwortung! Daß sich das auch in den nächsten
Wochen bei der Fortschreibung des Jugendhilfeplans durchsetzt,
hofft er.
Auch Jörn Meyer von der Jugendhilfe e.V. will Zeichen setzen:
Für die Entwicklung des Strombads sind erste positive Zeichen
gesetzt. Auch die Stadt will ab Frühjahr unterstützen.
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Raphael
Noack befragt zur Jugendpolitik der Stadt Olaf Trümper (hi.)
vom Jugendamt und Jörn Meyer, GF der Jugendhilfe Cottbus e.V.
Auch die Musik kam von Nachwuchstalenten: Caria Schlage und Ronny
Schröter
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