Cottbus.
Ihren Wahlkampf geht Cornelia Behm gelassen an. Auf Listenplatz
eins der Brandenburger BündnisGrünen ist der Wiedereinzug
in den Bundestag für die Agraringenieurin aus Kleinmachnow
ziemlich sicher.
Nach drei Jahren Bundestag muss sie heute manche Euphorie relativieren:
Ich dachte, ich könnte mich auf Landwirtschaft spezialisieren,
aber es kam viel mehr hinzu! Schließlich ist sie die
einzige, die sich für grüne Ideen aus Brandenburg einsetzt.
Als waldpolitische Sprecherin weiß sie, dass es so hinausschallt,
wie man hineinruft und setzt deshalb auf ökolgischen Waldumbau
und die bessere Nutzung der Energien aus Holz.
Wenn gleichzeitig die Handwerkskammer wettert, die Förderung
erneuerbarer Energien verdränge Arbeitsplätze, schnalzt
sie fassungslos die Zunge: Gerade in der Lausitz bringen Windkraft
und Biomasse, Photovoltaik und Biogas immer mehr Arbeitsplätze,
hat sie bei Besuchen in den Unternehmen erfahren.
Nicht immer schafft sie es, dort mit der Bahn anzureisen. Ein
falscher Weg ist auch, die Passagiere auf Bus und Bahn immer noch
tiefer in die Tasche greifen zu lassen -jetzt wo Nahverkehr wegen
hoher Benzinpreise wieder attraktiver wird! Interessanterweise
plädiert hier auch GRÜN für mehr Privates auf der
Schiene, sonst ist das berühmte Tafelsilber so heilig wie
bei linken Mitbewerbern.
Dass Umweltstandards in Deutschland überinterpretiert werden,
findet sie nicht. Großtrappen und Rotbauchunken gehören
für sie zu den Einzgartigkeiten der Brandenburger Landschaft,
die es für touristische Zwecke zu nutzen gilt.
Wir verstehen uns als Sprachrohr für die Hornoer und Lacomaer,
sagt sie, in Vattenfall sehe sie dennoch keinen Gegenspieler,
sondern einen Partner beim Gestalten neuer Landschaften. Manchem
Hornoer könnte das zu wenig sein.
Der Turnower Bürgermeister interveniert in der PolitPiano-Runde.
Ein Adler verhindert in der Lieberoser Heide die Nutzung
von Windkraft - wie verträgt sich das? Behm muß
sorgsam argumentieren: Nicht immer passen alle Argumente
- man muss abwägen! Mehr Verantwortung für die
regionale Gestaltung der Wirtschaftsförderung gehört
deshalb auch ins grüne Wahlprogramm.
Ein Zusammengehen ihrer Partei mit Schwarz oder gar als Grünes
Licht einer Ampel sieht sie nicht: Im Wahlkampf hat sich GRÜN
auf die Liberalen eingeschossen: Guido verhüten
steht auf grünen Kondomen.
|
|