In 15 Jahren nur eine neue Großuhr
Auch in Cottbus stellt sich die Zeit immer häufiger funkferngesteuert um

Cottbus (h.). Karl-Heinz Schlodders Kondition ist nicht mehr die beste, und so ist er froh, daß ihm Funkfernsteuerung einen Teil der Kletterei abnimmt. Früher hat er 100 Großuhren auf Türmen, in Schulen und an Gebäuden im Südbrandenburger Raum auf Sommer oder Winterzeit umstellen müssen. „Jetzt sind’s grad noch knapp 50“, rechnet er. Uhren haben als Schmuck an Image verloren. Nur eine Turmuhr ist seit 1990 neu in Cottbus hinzugekommen - die am Steigerturm der neuen Feuerwache.
„Kalle“ hat trotzdem reichlich zu tun, die Werke immer fit zu halten. Das im kleinen Turm auf dem Stabsgebäude der Alvenslebenkaserne tut schon 55 Jahre seinen Dienst. 1982 hat der Meister letztmals gründlich Hand angelegt am Magdeburger Werk. Einmal richtig saniert - das muß für Jahrzehnte reichen, ist sein Prinzip auch für die „Oma-Uhren“, die ihn in seiner Kolkwitzer Werkstatt beschäftigen, wenn nicht gerade Turmklettern angesagt ist...