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„Wir trauen uns das“
Die FDP will mit „Aufbau Ost“-Programm und weniger Steuern auch in der Lausitz punkten

Cottbus (tr). „Im Bundestag läuft jetzt gar nichts mehr. Alle bereiten sich auf die Wahl vor“, stellt der scheidende FDP-Parlamentarier Jürgen Türk klar. Der Kolkwitzer Abgeordnete mit dem „gepflegtesten Bart“ verläßt nach 15 Jahren den Bundestag. Vieles konnte in dieser Zeit bewegt werden. Beispielsweise bei den Investitionszuschüssen für den Mittelstand. Oder bei der Verkehrsplanbeschleunigung. Das trotzdem vieles im Argen liegt, verhehlt Jürgen Türk nicht: „Freilich haben auch wir Fehler gemacht“. Trotzdem hat der Lausitzer „nie die Bodenhaftung zur Heimat“ verloren. Denn: „Die Lausitz hat es bitter nötig, daß für sie weiter gekämpft wird. Sonst wird sie zweifelsohne abgehangen“. Die besonderen Lausitz-Probleme will Jürgen Türk auch seinen möglichen Nachfolgern im Bundestag „ins Stammbuch schreiben“: Heinz Lanfermann und Prof. Martin Neumann müssen sich für den Aufbau Ost einsetzen und unser Steuerkonzept umsetzen“. Darin wird ein genereller Subventionsabbau um 20 Prozent gefordert. Außerdem sollen die Solidarpaktmittel in einem „viel kürzeren Zeitraum als bis 2019“ eingesetzt werden, fordert Jürgen Türk. Und weiter: „Natürlich trauen wir es uns zu, diese Forderungen in einer neuen Regierung umzusetzen“. Übrigens kennt FDP-Generalsekretär Dirk Niebel schon das Wahlergebnis seiner Partei bis auf eine Stelle hinter dem Komma genau: 7,4 Prozent. „Immerhin realistischer als die 18 Prozent des Herrn Westerwelle“, befindet Jürgen Türk.
Er selbst behält sein Kreistagsmandat. Ambitionen für ein Amt in der Heimatgemeinde Kolkwitz schließt Türk nicht aus: „das lasse ich offen“. Und er will verstärkt das Lausitzer Handwerk unterstützen: „Ich möchte als eine Art Dienstleister unseren Handwerkern bei den Fördermittelanträgen helfen. Diese Pflicht habe ich“.

 
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