aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

„...eine erstaunlich attraktive Stadt“
Architektenfachblatt lobt Vorzüge der Lausitzer Metropole / Aber: Cottbus ist leider nicht Jena

Cottbus (h.) „Wer Cottbus besucht, erlebt eine erstaunlich attraktive Stadt“, heißt es in der jüngsten Ausgabe von „Deutsches Architektenblatt“. Autor Matthias Grünzig findet: „Malerisch wirkt die liebevoll restaurierte Altstadt, ... ein Stück Nachkriegsmoderne kann in der weitgehend sanierten Stadtpromenade mit Warenhaus und Stadthalle besichtigt werden.“
Auf den „zweiten Blick“ entdeckt der durchaus kritisch analysierende Publizist, daß sich Cottbus „als ökologische Musterstadt bezeichnen“ kann und zum Beispiel ein doppelt so großes Straßenbahnnetz aufweist, „wie die selbsternannte ‘Öko-Hauptstadt’ Freiburg. Es erschließe nahezu die gesamte Stadt - ein Vorzug, der durch Stadtteil-Abriß nicht zu „öffentlich geförderter Vernichtung von Standortvorteilen werden dürfe. Davon erkennt der Architektenschreiber für Cottbus nur wenige. „Cottbus hat von der Bundes- und Landesebene nach 1990 weit weniger Zuwendung erfahren als vergleichbare Städte“, heißt es. In Jena (ähnliche Größe) seien nicht nur eine Uni, eine Fachhochschule und sieben Forschungsinstitute, sondern auch noch Jenoptik mit 3,6 Milliarden Mark gefördert worden. In Cottbus unterblieb geförderte Unternehmensansiedlung. Den Entwicklungsnachteil könne auch engagierte Stadtpolitik nicht kompensieren.
Hingegen nutze Cottbus einen Vorzug klug: Daß nämlich zwei Drittel der 60 000 Wohnungen in nur zwei Gesellschaften versammelt sind. Das mache Stadtentwicklung leichter steuerfähig, als wenn Wohngebiete in privaten Händen und bei zerstrittenen Erben liegen. Selbst Sachsendorf bescheinigt der Autor einen „gepflegten Zustand“, das Gebiet der Leipziger Straße nennt er gar Idylle.

 
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