aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Superoptik für Stummfilmbühne
Nach 94 Jahren erlebte das „Weltspiegel“-Theater wieder eine Eröffnung

Cottbus (h). Fast auf den Tag 94 Jahre nach der eigentlichen Eröffnung ertönt seit Donnerstag wieder der feierliche Dreiklang im Weltspiegel. Deutschlands ältestes Lichtspielhaus ging wieder in Regelbetrieb.
Und das keineswegs nostalgisch. Das herrliche Kino mit bequemen Klappstuhlreihen mit viel Beinfreiheit und komfortablem Ersten Rang hat mo-dernste Projektionstechnik. Es mußte sogar eine optische Sonderausstattung besorgt werden, denn 28 Meter von der Saalrückwand bis zur Leinwand - solche Riesenenausmaße haben heutige, meist in die Breite gehende Kinohäuser nicht mehr. Der Film läuft ohne Wechsel von liegender Großrolle durchs Abspielgerät.
Sonst bleibt Vieles bei einzigartiger Solidität, wie es nur in diesem Jugendstil-Kino vorzufinden ist. Die schöne gewölbte Kassettendecke überspannt einen Theatersaal, der fast feierliche Stimmung vermittelt. Über 500 Plätze hat das Kino, und natürlich wünschen sich die Betreiber ausverkaufte Häuser. Dafür will Geschäftsführer Denny Bertold die aktuellsten Streifen ordern. Einige Extras, wie VIP-Logen und ähnliches, sollen noch entstehen. Also: Cottbus in’n Kintopp! heißt das Tagesmotto...


Damals, im Herbst 1911, jubelten die Cottbuser Asta Nielsen in „Der schwarze Traum“ zu. Stummen Bildern gab Klavierbegleitung die Dramatik


Weltspiegel, Baujahr 1911, mit schöner Jugendstil-Fassade


Blick vom Sitz der Rang-Seitenloge zur Riesenleinwand

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