aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Ein Projekt gegen das Vergessen
Stolpersteine werden in Cottbus an Opfer des 2. Weltkrieges erinnern

Cottbus (sp). Auch in Cottbus werden bald „Stolpersteine“ verlegt. Sie machen auf die zahlreichen Opfer des Zweiten Weltkrieges aufmerksam und verorten sie in der Stadt.
Mit dem Projekt möchte der Kölner Künstler Gunter Demnink, ein „dezentrales Denkmal“ über ganz Europa schaffen und wurde dafür dieses Jahr vom Bundespräsidenten ausgezeichnet. Die „Stolpersteine“ aus Beton haben eine Messingplatte, die die genauen Lebensdaten enthält. Die werden vor dem letzten Wohnhaus des Opfers in den Bürgersteig eingelassen. Läuft man darüber, bleibt der Messing blank und leuchtet - Passanten stolpern mit Blicken über den Stein. Solche Gesten des Erinnerns gibt es bereits in über hundert deutschen Städten, so auch in Lübben und Eisenhüttenstadt. Anfang des Jahres begann die Initiatorin Gudrun Breitschuh-Wiehe, seit 2000 Fraktionsgeschäftsführerin bei Bündnis 90/Die Grünen, auch in Cottbus das Projekt zu verfolgen. Es war ein „schwieriger und langer Weg durch alle Instanzen“, so Breitschuh-Wiehe. Das Projekt benötigt die Unterstützung der Stadt, damit es im „öffentlichen Interesse“ handelt und mit einer Vielzahl von Ämtern zusammenarbeiten kann. Die Untersuchung über die Cottbuser Opfer ist noch im Aufbau. Zurzeit sind bereits drei Steine für jüdische Bewohner geplant. Die Recherche weiterer Personen mit genauen Lebensdaten wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Dazu möchte Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Arbeitsgruppe bilden. Alle Interessierten sind zur Mitarbeit und zur Übernahme von finanziellen Patenschaften eingeladen. Auch eine Zusammenarbeit mit Schülern wünscht sich die Initiatorin des Projektes. Die Fraktionsgeschäftsstelle ist am Altmarkt 21 zu finden.

Beispiel eines zehn Zentimeter großen Steines
Beispiel des zehn Zentimeter großen Steines im Boden. Die glänzende Oberfläche macht Passanten aufmerksam
Foto: G. Demnig

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