Cottbus
(gg). Die letzten Illusionen sind seit der letzten Personalversammlung
der Südbrandenburger Lehrer im Lausitzer Sand versickert:
Eine Sonderbehandlung der Region in Sachen Personalpolitik wird
es nicht geben, auch wenn die Situation bedenklich ist: Von ehemals
92 000 Schülern wird es 2010 nur noch 35 000 geben. Daß
deswegen noch dieses Jahr 300, bis 2008 weitere 700 Lehrer umziehen
müssen, ist unstrittig. Unter der Lehrerschaft grassiert
jetzt die Angst, ob die Sozialpunkte nach Fragebogen ausreichen,
um hier zu bleiben. Keine Angst haben müssen Sorbisch- und
Polnischlehrer, Fachkonferenzleiter bestimmter Schulen, Informatiklehrer
und einige andere Gesetzte. Sie stehen vor der
Klammer, erklärte im PolitPiano am Donnerstag Schulamtsleiter
Dietmar Wolter. Etwa 2000 Lehrer stehen davor, 3000 drinnen als
disponible Mehrheit. Das von einer Kommission erfundene Auswahlverfahren
für Versetzungen von Lehrern in den Berliner Speckgürtel
gefällt Dieter Schulz, Leiter des Personalrates im Staatlichen
Schulamt, gar nicht. Es werde in Kollegien Unfrieden hineingetragen,
und die Lehrer würden aus ihren außerschulischen Bindungen
gerissen. Schulz will mehr Freiwilligkeit in Versetzungen, die
allerdings Motivation braucht.
Die Diskussion zur Lehrerversetzung hatte mit einer Vollversammlung
für alle in der Klammer stehenden in der Lausitz-Arena
begonnen. Derzeit sollen per Fragebogen soziale Auswahlkriterien
ermittelt werden, dann gibts Einzelgespräche, um zu
bepunkten, was nicht in Formularen erfaßbar ist. Der Schulamtsleiter
sieht die objektiven Zwänge, erläutert auch Chancen
fürs Vollverdienen bei Umzug in kinderreichere Landstriche.
Es bleiben dennoch viele Fragen offen. (Kommentar)
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