aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Die Marke „Spreewald“ nutzen
Hans Gahler: Cottbus liegt im Wirtschaftsraum Spreewald und ist hier das urbane Zentrum / Sabine Sander: Ortsangabe verwirrt Touristen

Cottbus (ha). „Der heutige Spreewald war einmal viel größer und reichte bis zu den Jänschwalder Wiesen“, beschreibt Hans Gahler, Amtsdirektor aus Burg die geographische Tatsache, daß „Cottbus damit mitten im Spreewald liegt.“ Auch die Spree selbst führt er an, denn sie sei „die Gebärmutter der Stadt gewesen“.
Viel entscheidender aber scheint, wie die international etablierte Marke „Spreewald“ wahrgenommen wird. „Der Spreewald ist unser Hauptverkaufsargument“, verriet Hotelmanagerin Simone Sander, jedoch spiele die Präposition „im“ oder „am“ vor dem Begriff keine Rolle. Wichtig ist, so der einheitliche Tenor, daß die Marke Spreewald überhaupt im Leitbild für Cottbus verwendet wird, auch wenn keine Kähne durch die Wohngebiete staken. „Auch in Luckau und Golßen fahren keine Kähne und die haben kein Problem damit“ bekräftigte Hans Gahler.
Rein rechtlich kann die Stadt im Spreewald durchaus punkten, „denn Cottbus liegt im selben Wirtschaftsraum wie der Landschaftsraum Spreewald“, so der Burger Amtschef. Aber nicht nur die Kähne sind Markenzeichen des Spreewaldes, auch die sorbisch/wendischen Bräuche und der Spreewaldbahnhof könnten mehr genutzt werden. Die Ströbitzer Trachtentanzgruppe zeigt sich beim jährlichen Fest, ergänzte Manfred Krokor in der Publikumsrunde. Der Tourismusverein stellt in den nächsten Wochen den Plan fürs nächste Jahr auf und „da könnte die Pflege vernachlässigter Traditionen einfließen“, so Simone Sander, die gleichzeitig Vorsitzende dieses Vereins ist. Beste Möglichkeit wäre die 850 Jahrfeier, doch außer einer regulären Teilnahme gibt es kein gemeinsames Marketing, bedauert Hans Gahler. CMT-Chef Koch aus dem Publikum: Cottbus hat eine Vielzahl guter Alleinstellungsmerkmale, „im Spreewald“ aber liegt es nicht. Das halte er für eine Täuschung des Publikums.
Im oder am Spreewald - die Diskussion setzte sich in berauschendem Lindenduft lebhaft bis in den späten Abend fort, entschieden wurde die Frage nicht.


Carina vom Duo-CaRo begeisterte auch mal ohne Ronny mit eigenen Balladen die Podiumsgäste von Moderator Jürgen Heinrich (M), Hans Gahler (r.) und Simone Sander

Foto: Ha.
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