aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Burg - das sind 600 Höfe mit Baurecht und 25 000 alte Obstbäume - Natur pur
Der Spreewaldort hat schnell gefunden, was Cottbus noch sucht: ein Leitbild

Region (h) „Wir sind Burg an den Fliessen - mit 600 Höfen und 28 000 Obstbäumen alter Sorten - das ist Erlebnisnatur pur“, sagt Wirtschaftsförderer Gerhard Schippan, und Amtsdirektor Hans Gahler ergänzt: „Praktisch hat jeder Hof auch Baurecht, das ist geregelt. Wer seine Scheune zur Pension profilieren will, hat freie Hand.“ Damit ist die Frage, die auch beim 188. PolitPiano, wie andernorts schon oft, im Raum stand, wann „Bad Burg“ auf den Ortstafeln stehe, hinfällig. Schippan glaubt nicht, dass „Bad“ bei heutigen Kassennöten überhaupt erstrebenswert sei. Ihm kommt es auf das Profil einer Region an, das mindestens national wettbewerbsfähig ist. „Natürlich mit Cottbus zusammen, was sonst“, sagt der Burger, und Dr. Zwania bestätigt, dass Cottbuser „keinen Neid gegenüber Burg“ kennen, sondern nur Dank. Denn so wie sich die Spreewaldgemeinde profiliert, hat Cottbus viel davon. „Übrigens auch im Festumzug zur 850-Jahr-Feier“, verspricht Hans Gahler.
Das Regionendenken ist gut ausgeprägt in Burg und Cottbus. Und die Fördergesellschaften, beide kommunal finanziert, sind in vergleichbarer Lage. Schippan: “Wir befördern nicht unsere Geschäfte, sondern die der Unternehmen“.
Dazu gehöre es, die Bevölkerung mitzunehmen, erläuterte der Burger, und der Cottbuser blieb zurückhaltend an dieser Stelle. Die Cottbuser „Leitbilddiskussion“ versackte in einem Leidbild und ist nach Jahren noch nicht am Ziel.
Anders Burg. Dort war schnell klar: Es geht nur als Kurort. Aber Kurort mit wilden Hofhunden!? Beißen die? „Da mußte ein Prozeß in Gang kommen“, sagt Schippan. Heute wird über Erreichtes gejubelt, aber “das reicht alles bei Weitem noch nicht“ relativiert der Experte. Große Werte würden noch völlig unterfordert. „Wir sind europäisches Radfahrzentrum. Wir dümpeln aber dahin auf dieser Strecke. Keiner weiß von den Möglichkeiten.“
Die Wirtschaftsförderer, das wurde im PolitPiano vor allem am Burger Beispiel deutlich, müssen mit ihren Ansprüchen denen der schnell zufriedenen Einheimischen immer ein Stück voraus sein. Beide stellen sich das harmonierende Paar vor: Cottbus mit Sport und Hochkultur - Burg mit hochwertiger Erholung. Das lässt auch Investoren neugierig bleiben.

Gerhard Schippan und Dr. Hartmut Zwania
Zwei Wirtschaftsförderer reichen sich kollegial die Hand und haben keinerlei „Hintergedanken“: Gerhard Schippan (l.) von der Entwicklungsgeselllschaft (EWG) Burg und Dr. Hartmut Zwania, Entwicklungsgesellschaft Cottbus (EGC)
Foto: Hnr.
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