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BTU Cottbus erforscht den Orient
Internationales Projekt führt Studenten in den Libanon / 2006 geht’s weiter

Cottbus/Baalbek (GHZ/ha). Von August bis Oktober weilte ein neunköpfiges Team des Lehrstuhls Vermessungskunde der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus im Libanon, um die Umstände zu erforschen, die im Römischen Reich zum Bau eines 100 Meter langen Versammlungsraums eines Kultvereins führten.
„Die Erforschung des Orients ist heute an deutschen Hochschulen und Universitäten höchst selten“, erklärt Prof. Dr. Klaus Rheidt vom Lehrstuhl Baugeschichte, der das Projekt zusammen mit der Orientabteilung des Deutschen Archäologischen Institut leitet. „1998 begann der Kontakt nach Baalbek mit dem Bau eines Museums in den Ruinen. Mein Vorgänger, Prof. Adolf Hoffmann, der heute am Archäologischen Institut in Instanbul tätig ist, ermöglicht uns die Kooperationen nach Baalbek“, so Prof Rheidt. 2002 gab es bereits ein Vorprojekt mit geringem Budget. Dieses Jahr folgte der Forschungsauftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 30 000 Euro Sachgeldern.
In den kommenden Sommermonaten soll wieder eine Gruppe mit Cottbuser Beteiligung in den Libanon reisen. Bis dahin werden die Unmengen an Fotos, Zeichnungen, Pläne und Erkenntnisse in eine international zugängliche Datenbank eingepflegt. „Ziel der Forschungen sind zahlreiche Fachpublikationen und Facharbeiten, aber auch Bücher für Laien, in denen die erstaunliche Stadtentwicklung vom Siedlungshügel bis zu einem der größten römischen Zentren dokumentiert wird.“
Baalbek liegt auf einem 1 100 Meter hohen Hochplateau in der Bequa-Ebene. Der Ort wandelte sich von orientalisch geprägter Kultur über eine internation bedeutsame Stadt im Römischen Reich und Festung im Konflikt der Kreuzfahrer. bis zur heutigen osmanisch-arabischen Kleinstadt.

 
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