100 Jahre das Dorf behütet
Freiwillige Feuerwehr Bagenz feiert nächste Woche ihr rundes Jubiläum

Bagenz (tr). Die Freiwillige Feuerwehr Bagenz wird 100 Jahre. Dieses Jubiläum wird am nächsten Wochenende gebührend gefeiert. Schon seit Monaten laufen die entsprechenden Vorbereitungen. Eingeladen sind unter anderem Landrat
Dieter Friese sowie Kreisbrandmeister Wolfgang Kätzmer. Ein besonderer Höhepunkt ist am nächsten Sonnabend der große Festumzug ab 11 Uhr.
Original ist dabei
Sämtliche Wehren der Gemeinde Neuhausen haben ihr Kommen zugesagt. Aber auch Floriansjünger aus Sellessen, Weskow und Bühlow sind dabei. Die Bagenzer Wehr trumpft mit ihrer original Handdruck-spritze auf. Von Anfang an stand sie im Dienst der Bagenzer Feuerwehr. Die 100jährige Handdruckspritze wurde übrigens vom hiesigen Gutsbesitzer Otto von Rhein finanziert. Weitere Höhepunkte sind die Festansprache der stellvertretenden Neuhausener Bürgermeisterin Brunhilde Buder sowie die Auftritte von „Duo Herzblatt“ sowie dem Bagenzer Karnevalsclub. Darüber hinaus konnte die Spremberger Bauchtänzerin „Soraya“ für einen Auftritt gewonnen werden. Auch Agrarminister Dietmar engagiert sich für das Feuerwehrjubiläum. Er organisierte das Blasorchester „Glück auf“ aus Knappenrode für einen Auftritt in Bagenz. Sämtliche Veranstaltungen finden auf dem Festplatz an der Dorfaue (Straße nach Hornow) statt. Der Eintritt beträgt 1,50 Euro.
Sehr aktive Wehr
Zur Zeit gibt es in der Bagenzer Feuerwehr 20 aktive Mitglieder, zehn Ehrenmitglieder sowie neun Heranwachsende in der Jugendwehr. Diese zeigt sich besonders bei Wettkämpfen überaus erfolgreich. Beim Neuhausener Gemeindeausscheid 2005 holten die Bagenzer allein fünf Pokale. Darüber hinaus wurde bei den Landesmeisterschaften in Seelow ein hervorragender fünfter Platz erreicht.
Viel Technik
Die Bagenzer Feuerwehr verfügt über einen „LO“ (Lastkraftwagen mit Ottomotorenantrieb) für Brandeinsätze, Hilfe bei Unfällen und weiteren Aktionen . Darüber hinaus steht den Floriansjüngern ein TLF-16/24 sowie die legendäre Handdruck-spritze von 1905 zur Verfügung. Der bislang größte Einsatz in diesem Jahr war der Ödlandbrand am Stausee am 4. April. Ansonsten war die erste Jahreshälfte, laut Wehrführer Heiko Christoph, „relativ ruhig“.
Spannende Historie
Die Geschichte der Bagenzer Wehr verlief hingegen oftmals turbulent. Der fast 90jährige Franz Kabat gilt als der „Feuerwehrchronist“ in Bagenz. Schließlich ist der Schlossermeister schon seit 1932 dabei. Und Bruder Hermann Kabat war Ortswehrführer von 1928 bis 1938. „Früher hat es viel mehr gebrannt als heute“, erinnert sich Ehrenmitglied Franz Kabat. Und weiter: „Die Leute zündeten ihre alten Häuser selber an, um die Versicherung zu kassieren. Beim Löschen haben wir schon die Steine für den Wiederaufbau gesehen“. Im Jahre 1932 wurde das jetzige Spritzenhaus errichtet. Zuvor hatte die Feuerwehr ihre Bleibe in der Nähe des „Dorfkruges“ bei der Familie Heller. In der Zeit der DDR gab es verheerende Waldbrände. So war die Wehr Mitte der 70er Jahre „tagelang im Einsatz“ beim Großbrand zwischen Graustein und Nochten, erinnert sich Franz Kabat.
Bei der großen Jubelfeier nächste Woche wird man die reichhaltige Historie wieder aufleben lassen. Und über zukünftige Projekte sprechen.