Cottbus
(gg). Barmer-Regionalgeschäftsführer Stefan Faber,
Chef über 120 Mitarbeiter und 80 000 Kunden in der Region,
hat sich über die Presse geärgert:Berichtet wird
nur über die Gehaltserhöhungen in den Chefetagen dreier
Kassen, dabei gibt es 267 insgesamt und außerdem viele Ideen,nicht
nur bei der Barmer, wie auch der Patient sparen kann! Seine
Kasse hat viel Minister-Lob geernet für das Hausarztmodell,
bei dem inzwischen auch Lausitzer Ärzte mitmachen: Der Patient
sucht immer zuerst seinen Hausarzt auf und jener hält Kontakt
zu Fachärzten und Hausapotheke, um falsche oder doppelte
Medikamentenverschreibungen zu unterbinden. Der Patient zahlt
im Jahr nur noch einmal 10 Euro Praxisgebühr. Der Ansturm
seit Einführung am 1. März hat die Teilnahmeformulare
knapp werden lassen. Rund 120 Millionen Euro im Jahr werden
für unnötige Röntgenaufnahmen ausgegeben,
schildert Faber nur einen Aspekt möglicher Einsparungen.
Seine Kasse probiert dieses Modell erfolgreich u.a. mit der Sprem-Apotheke,
in der Constance Wurziger Chefin ist. Leider können
wir an den Medikamentenpreisen nichts machen - aber bei aller
Sparsamkeit muß auch die Forschung Gelder einnehmen,
verteidigt sie die teilweise hohen Preise. Da wäre noch Luft
drin, hält Stefan Faber zugunsten der Kunden dagegen und
hofft, daß hier, ebenso wie beim Risikoausgleich zwischen
den Kassen, die große Politik Weichen stellt. Er selbst
kann Entlastungen für den 1. Juli in Aussicht stellen: 0,9
Prozent weniger Beitrag sind sicher. Alles darüberhinaus
entscheidet die Kasse Ende Mai. Wieviel allerdings jeder
selbst spart, hängt vom Fitneßeinsatz ab, sagt er,
und wirbt für die vielen Bonusprogramme, die Erstaunliches
ermöglichen.
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Wirbt für
eine bessere Gesundheitserziehung: Barmer-Cottbus-Chef Stefan Faber
Gute Beratung ersetzt zuweilen den Arztbesuch, sagt Sprem-Apothekenchefin
Constance Wurziger |