aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Neues vom Turmverein:
Trara, trara! Der Postillion ist (bald) da!
Im Anklamer Atelier steht die Plastik schon in Originalgröße

Ein verschmitzter Typ ist dieser Christian Uhlig im vorpommerschen Anklam. Den preußischen Postillionen irgendwie wesensverwandt. „Das waren verwegene Kerle. Drei Tage brauchten die nach Königsberg und haben unterwegs noch ihr Mädchen gehabt...“, genau so will Gisela Roschlaub den Postkutscher ihres Cottbuser Turmvereins interpretiert sehen. Seit die Vereinsvorsitzende im Frühjahr - bei Live-Zuschaltung des Anklamer Künstlers - das Projekt im DoppelDeck präsentierte, stieß es auch auf Zustimmung im Rathaus. „Wir werden der Stadt diesen Postkutscher zum 850. Geburtstag schenken“, wiederholte die Cottbuserin diese Woche in Anklam, wo der nicht ganz historische Draufgänger erstmals präsentiert wurde. Mit von der Partie war auch Jens-Uwe Hogart von der Deutschen Post AG. Die hat 6 000 Euro (Gesamtkosten 25 000) für das Kunstwerk locker gemacht und damit Cottbus quasi auch postalisch zur „Postkutscher-Stadt“ erklärt. „Darüber freuen wir uns“, sagt Gisela Roschlaub, „denn wir konnten uns seit dieser Spende auf die inhaltliche Aufgabe konzentrieren“. Mehrmals reisten Mitglieder des Turmvereins ins Atelier, überzeugten sich auch von der großen Begeisterung, die Uhlings hier anfangs durchaus umstrittene Arbeiten in Anklam finden.
Die Postkutscherplastik, eigentlich ein Ensemble, wird ihren Platz auf einem Sockel am gemauerten Rondell an der
Lindenpforte finden. „Dafür“, so Museumschef Steffen Krestin, der zum Vorstand des Turmvereins gehört, „hatten wir uns schon relativ früh entschieden.“ Seit 2001 „geistert“ die Postkutscheridee durch die Türmergruppe, die sich in der Tradition der Verschönerungsvereine sieht. Originell: Schon 1936 schrieb der „Cottbuser Anzeiger“ vom Postkutscher-Denkmal; es sollte auf dem Rondell vor der Lindenpforte stehen. „Wir hatten von den damaligen Gedanken keine Ahnung“, sagt Gisela Roschlaub. Der Standort bietet sich eben einfach an. Das bronzene Putzzeug wird übrigens am Rathaus liegen, einige andere Stücke sind auf dem Beetsockel verstreut. Uhlig: „So kann niemand achtlos vorbeigehen, die Neugier wird geweckt.“ - Das hoffen nun alle Beteiligten.


Der Anklamer Künstler Christian Uhlig mit dem Modell des Cottbuser Postkutschers, nach dem das Original 1:1 in Bronze gegossen wird. Das geschieht im Herbst; am 22. April 2006 soll das Kunstwerk enthüllt werden Fotos: Hnr.
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