Seemannsgarn und Wiener Weh
Neues Schauspielblut erfrischt die Bühne der Kleinen Komödie

Cottbus. Drei neue Gesichter im Ensemble der TheaterNative C waren Gäste des 79. Künstlerstammtisches in der WernerPASSAGE am Montag: Ivo Noack, Frank Eller und Rocco Hauff. Drei unterschiedliche Karrieren stecken dahinter. Während Ivo Noack vom Heizungsmonteur auf Mediendesigner umlernte, lange Zeit den Filmvorführapparat im Obenkino bediente, sich jetzt vor allem um die Pressearbeit an der Kleinen Komödie kümmert und vom Schauspiel noch träumt, haben sich die beiden anderen die Sehnsucht bereits erfüllt. Frank Eller, geboren bei Koblenz, versuchte sich zuerst als Postbriefträger, bevor ihm sein komisches Talent den Weg in die Schauspielschule ebnete und erste Engagements am Stadttheater Koblenz und in Mainz folgten. Bei einem Gastspiel in Wien machte er Bekanntschaft mit der TheaterNative C und ist seit Februar in Cottbus. Wiener Lebensgefühl, so sagt er, bleibt seine Sehnsucht.
Fernweh bestimmte auch das Leben von Rocco Hauff. Geboren in Fürstenwalde, aufgewachsen in Berlin, zog es ihn als Schiffsbetriebsschlosser auf hohe See, wo er sich u.a. vor Afrikas Küste als Fischverarbeiter Schwielen an den Händen holte. Das andere Extrem wälte er mit seinem Wechsel an die Palucca-Schule in Dresden. Als einer der Gründer des Tanztheaters in Cottbus war nicht nur der Körper, sondern auch der kreative Geist gefragt. Nach Ende des innovativen Tänzerzusammenschlußes 1995 wurde er zuerst Tänzer in Heidelberg, später Leiter des Tanzensembles am dortigen Theater. Wiederum wechselte er das Fach und legte 2002 die Prüfung als Schauspieler ab. 2003 holte ihn Christoph Schroth als Regieassistent ans Cottbuser Theater, das er mit dem Weggang des Intendanten verließ, um sich erneut dem Fernweh hinzugeben. Als Segel- und Surflehrer lebte er monatelang in Griechenland und fand erst im Februar zurück nach Cottbus. Als persönlicher Referent des Theaterleiters arbeite er nicht nur schauspielerisch.: „Wir bereiten das Sommertheater vor mit der Premiere von ‘Kerle, Kerle’ am 8. Juli!“