Cottbus
(gg). Siegfried Kirschen hat selbst 17 Jahre international gepfiffen,
44 Europa-Cupspiele, 24 Länderspiele und wurde offizieller
Fifa-Schiedsrichter. Auch damals, zu DDR-Zeiten, gab es schon
genügend Gründe, sich für gutes Geld kaufen zu
lassen, ..aber bei uns DDR-Schiris hat man das nicht versucht
- da wußte man, man beißt auf Granit. Daß
sich heute die Schiedsrichter seines Verbandes durch die Vorfälle
gewarnt sehen, hofft er und daß so der Weg für mehr
Selbsteinschätzung und -kritik frei wird. Der vierte Mann
an der Seitenlinie soll nach Kirschens Meinung mehr Gewicht bekommen.
Das akustische Signal zwischen Linienrichter und Schiri ist für
ihn ein unterschätztes Mittel, mehr Überblick zu bekommen.
Der Chip im Ball wird das ergänzen, meint er. Videos
eignen sich für die kritische Reflektion nach dem Spiel,
schätzt er ein. Mehr nicht.
Daß Schiedsrichter der oberen Ligen mit 3000 Euro pro Spiel
gut verdienen, macht für ihn aus Hoyzer einen Scharlatan.
Er wirbt dennoch für den Nachwuchs im ehrenvollen Schiedsrichterjob.
Man steht in der Öffentlichkeit und erntet nicht nur
Schelte, ermuntert er.
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