aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH
Wenn rote Eichen weichen
Baumfällarbeiten laufen auf dem Schillerplatz / Eichen kränkeln
Cottbus (GHZ). Auf dem Schillerplatz werden im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht durch die Stadt Baumfällarbeiten
durchgeführt. Insgesamt acht Bäume müssen gefällt werden. An weiteren 20 erfolgen Kronenpflegearbeiten. Die Maßnahmen wurden mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Naturschutzbeirat Cottbus und der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt. In diesem Jahr werden die Neupflanzungen vorbereitet. Die Realisierung ist für 2005 geplant.
Um 1900 erfolgte die Pflanzung der Roteichen. Die Vitalität der Bäume hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Das für Roteichen im Stadtgebiet sehr hohe Alter und die Einwirkungen massiver Belastungen wie hohes Verkehrsaufkommen, Bodenverdichtung und Wassermangel beschleunigen diese Entwicklung. Von den etwa 98 ehemals gepflanzten Roteichen konnten bis heute 47 erhalten werden. Der allgemeine Zustand der Bäume mit einer raschen Zunahme des Totholzes und dem vermehrten Auftreten von Pilzen machte die eingehende Untersuchung des gesamtes Bestandes erforderlich.
Das Institut Gehölze und Landschaft Dr. Gustke GmbH aus Eberswalde wurde beauftragt, ein aktuelles Gutachten zu erarbeiten.
In der Untersuchung waren die Gefährdung für Personen und Sachgegenstände zu prüfen. Zudem wurden Aussagen über den weiteren Erhalt des Baumbestandes getroffen. Die Roteichen wurden dabei einzelbaumweise untersucht und ihr Zustand in mehreren Schritten bewertet. Die Holzfestigkeit von 25 Roteichen wurde mit sogenannten Schalltomographen gemessen. Daraus konnten Maßnahmen zur Gewährleistung der Stand- und Bruchsicherheit abgeleitet werden. Die Fachleute stellten fest, daß der gesamte noch vorhandene Rot-eichenbestand deutlich geschädigt ist und eine
geringe Lebenserwartung aufweist. Handlungsbedarf ist also dringend notwendig.

Bald werden die Cottbuser wieder den Schatten der über 100-jährigen Roteichen
auf dem Schillerplatz suchen, wenn es die Sonne allzu gut meint. Der einst dichte Eichenring rund ums Theater wird
allerding weiter „Federn lassen“

Foto: Haberland
zurück...