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Großprojekt Mittelstand
Junghanns umreißt Wirtschafts-Zukunft Lausitz
Cottbus (gg). Vor rund 80 Mittelständlern aus ganz Südbrandenburg legte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns beim Neujahrsempfang des BVMW (Bundesverband Mittelständische Wirtschaft) am Mittwoch seine Vision einer funktionierenden Lausitzer Wirtschaft dar.
Auf die Festlegung von Prioritäten zwischen Mittelstand und Großprojekten wollte er sich dabei nicht festlegen. Junghanns: „Das Geheimnis liegt in einem fruchtbaren Miteinander von Industrie und Mittelstand“. Dabei müßten die Zulieferstrukturen noch fester in der Region um die Industriekerne verankert werden - dafür führe er Gespräche mit Investoren in Schwarze Pumpe und Schwarzheide.
Land und Bund müßten sich vom Fördermittelgeber hin zum Rahmengeber der Wirtschaft entwickeln, so Junghanns. Landesgelder sollten künftig nicht mehr in Insolvenzhilfen fließen, sondern in Betriebserweiterungen und innovative Zukunftsideen.
Wichtig sei dabei, die Akzeptanz gegenüber privaten Investitionen in die Infrastruktur zu erhöhen, so Junghanns, und illustrierte die Aussage mit dem Beispiel einer privat vorfinanzierten Schulsanierung.
Flächenhafte Förderung von Gewerbeansiedlungen, so der Minister, werde es in Zukunft nicht mehr geben. Zentrum einer florierenden Wirtschaft in Berlin-Brandenburg sei die Bundeshauptstadt. Von ihren Ambitionen im Speckgürtel könne man Investoren auch mit Fördergeldern nicht abbringen. Die Lausitz müsse hierzu mit Schwerpunkt-Kompetenzen ein Gegengewicht bilden - zum Beispiel im Bereich rund um den Bergbau. Die Aufgabe der Landespolitk werde es sein, so Junghanns, mit der EU-Osterweiterung auch die Fördergleichheit zwischen der Lausitz und der polnischen Grenzregion sicherzustellen. Nur so sei gegeben, daß die Lausitz nicht Verlierer des EU-Beitritts wird.
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