aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH
Sie hungern für Käfer und Kröten
Junge Leute wollen mit Vattenfall Lebensräume für Menschen erhalten
Cottbus (h.) Sie können nicht glauben, daß ein europäisches Schutzgebiet, das über 100 bedrohten Tierarten Heimat ist, für ein bißchen Kohle geopfert werden muß. „Wir bitten Vattenfall, mit uns zusammen dieses Stück Natur zu bewahren“ sagt Robert, der Architektur studierte. Er und Franziska, die Völkerkundlerin, stehen seit dem 19. Frebruar im Hungerstreik, weil sie Aufmerksamkeit wollen für ihr Lacoma, dessen Leben nach Braunkohleplanung 2005 vorbei sein soll.
Schon 1983 diktierte DDR-Planung den 150 Dörflern das Ende ihres Ortes, dann gab es dank Wende eine befristetet Nutzunserlaubnis für junge Neubesiedler. Die haben inzwischen „Visionen für Lacoma“, die sie am 10. März (ab 18 Uhr) im Cottbuser Stadthaus am Altmarkt vorstellen wollen. 100 Schritte von der Stadt sollte einzigartige Natur überleben können, meinen sie - für die Menschen. Das denkt auch Stefan, der Politikstudent, der in Lacoma Holzhäuser baut und ab nächste Woche Behinderten in Petersburg helfen wird. Weit entfernt von der Fürst-Pückler-Land-Idee sind diese intelligenten jungen, friedfertigen Menschen nicht; nur eben unendlich weit von deren Lobby.

Hungern seit dem 19. Februar: Robert (22) und Franziska (26), die seit 2 bzw. 4 Jahren in Lacoma leben


Baut Holzhäuser und studiert (ab nächste Woche in Rußland) das wirkliche Leben: Politikstudent Thomas
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