aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH
Gesichter, Meinungen Begegnungen vor der Landtagswahl:

Apfelsinen und andere saftige Sachen


Der Landtags-Wahlkampf wird farbiger, zum Glück auch lockerer. Weder Eier noch andere Geschosse störten Platzecks Rede letzten Samstag auf dem Altmarkt. Der Ministerpräsident kam hemdsärmlig und in Jeans und sprach in saftigen Worten von Fehlern: „Auch wir haben die Zeit verpennt, weil wir Schiß hatten.“ Jetzt müsse Fälliges getan werden. Wirklich sozial könne das nur die SPD. - Keine Spur von Rück-zug. Er wolle kämpfen für dieses Land, sagte der „Deichgraf“, und so ziehe er von Marktplatz zu Marktplatz.

In Cottbus plädierte eine Prominente „bekennende Cottbuserin“ für ihn: Dagmar Frederic. Die „Valente des Ostens“ ist Schirmherrin des hiesigen Elternhaus-Projektes. Aus dieser Erfahrung heraus bat sie eindringlich: „Rückt zusammen, mit Matthias Platzeck schaffen wir den schweren Weg!“ Beifall von einigen hundert Leuten, drüben auf dem Nordfußweg auch von allerhand Nicht- Sozialdemokraten. Die Insider staunten über die spontane Frederic. Nichts sei da abgesprochen gewesen, ihr Auftritt kam im letzten Moment zustande. Nur in der GRÜNEN Heimatzeitung war er gleichentags noch angekündigt worden.


Einen Volltreffer...


...der Sypathie landeten diese Woche „junge Wilde“ der PDS um Landtagskandidat Matthias Loehr (l.).
An der Stadthalle und in Sandow verschenkten sie 1 100
(26 Stiegen) Apfelsinen, keine Orangen, und verkündeten per T-Shirt-Aufdruck: „WIR SIND WAS FOLGT“.
Sprüche wie „Vitamin C hilft noch immer“ oder „Die Regierenden nehmen Ihnen laufend was ab, von uns bekommen Sie was“ bewirkten wohlwollendes Schmunzeln. Nur einer moserte: „Wenner ’a Arbeitamt aufmach’n tät’ und Arbeit verteiln. Aber nur klaun und rumhur’n kenn’s, sonst a nix!“ Die Bierfahne vermochte den Apfelsinenduft nicht zu überduseln.


Plattform zum Einmischen - keine Partei
Die Cottbuser AUB ist ein Schrittmacher in der landesweiten Allianz-AUB


Cottbus (h.) Sie heben gern mehrfach hervor „wir sind keine Partei“, weil da die allgegenwärtig „Furcht“ ist, eine zu werden. Spät und leuchtend kommt sie jetzt ins Stadtbild, blau und violett: die AUB.
Der Cottbuser Sven Pautz ist landesweiter Spitzenkandidat und wahlerfahren. Als OB-Kandidat schlug er sich als Einzelbewerber wacker, in der Kommunalwahl führte er seine Truppe bei 14 Prozent über den Zielstrich und mit Leuten fraktionsstark ins Parlament. Hier heißen sie Aktive Unabhängige Bürger = AUB, der Gleichklang mit der Landes-AUB = Allianz Unabhängiger Bürger ist Zufall.
Es gibt komprimiert ein 10-Punkte-Programm der AUB, das geradezu partei-professionell wirkt. „Aber wir sind keine Partei“, wiederholt Pautz, „wir sind erst recht keine Querulanten, sondern bieten eine Plattform zum konstruktiven Einmischen“
Es gehe ohne Parteien nicht, räumt Pautz ein, aber sie verstricken sich immer gleich nach Wahlen in ihrer Eigendynamik. „Wenn die Bürgerstimme direkt im Parlament zu Wort kommt, werden viele Fehler, wie wir sie kennen, vermieden“, sagt er. Sein Wählerklientel sieht er weniger in „Abtrünnigen“ aus Parteienanhang, als vielmehr im riesigen Potential bisheriger Nichtwähler.
AUB verkörpert zusammengeschlossene Bürgerinitiativen, die wie die Cottbuser AUB, vor Ort jeweils beachtliche Akzeptanz finden. Sie wollen das Land vor Prestige-Objekten bewahren und Arbeit im Mittelstand fördern, wollen die Familie stärken, gute Vorschulerziehung und anspruchsvollere Bildungskonzepte, wollen den Parteien den Zugriff auf den Rundfunkrat verwehren und vieles mehr. Nur eins wollen sie eben nicht: eine Partei werden.










Beifall für Stargast Dagmar Frederic von Martina Münch, SPD-Kandidatin im Cottbuser Nord-Osten, Premier Matthias Platzeck und Bauminister Frank Szymanski, der im Cottbuser Süden kandidiert. Die Frederic zog es nach Cottbus, weil sie sich als Schirmherrin des „Elternhauses für die Lausitz“ als Cottbuserin fühlt






Sven Pautz, Vorsitzender des städtischen Finanzausschusses und Landtags-Spitzenkandidat für die AUB diese Woche im Freibad. Hinten soll die neue Schwimmhalle entstehen

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