aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH
Fünf Vereine können noch Meister werden
Nachbetrachtung der I. Halbserie der Fußballkreismeisterschaft des
Fußballkreises Niederlausitz
Der aktuelle Tabellenstand nach 16 Spieltagen (der erste Spieltag der II. Halbserie wurde schon vorgezogen) weist darauf hin, daß noch fünf Vereine die Chance haben, Kreismeister zu werden. Der Herbstmeister, die SG Groß Gaglow, konnte sich nicht entscheidend von den Verfolgern lösen. Die Niederlage am ersten Spieltag der II. Halbserie been-dete eine neunwöchige Erfolgsserie. Diese Serie hatte zur Folge, das sich die „Neu Cottbuser“ die Tabellenführung am 12. Spieltag vom bisherigen Spitzenreiter Eiche Branitz zurückeroberten. Beim Spitzenreiter machte sich zusehends Spielmüdigkeit bemerkbar, aus den letzten beiden Spielen wurde nur ein mageres Pünktchen geholt. Ein 1:1 bei Neuling Adler Klinge und die 1:0 Niederlage in Peitz ließen ihren kostbaren Vorsprung auf einen Punkt schrumpfen. Dadurch ist die Konkurrenz wieder aussichtsreich herangerückt. Trotzdem hat diese junge Truppe die Zukunft noch vor sich und mit nur zwölf Gegentoren besitzt sie die beste Abwehr der Kreisliga.
Eiche Branitz übernahm am fünften Spieltag von Frisch-auf Briesen die Tabellenführung und baute sie zwischenzeitlich bis auf fünf Punkte aus. Doch zwischen dem elften und 13. Spieltag kam der Einbruch. Drei Niederlagen in Folge, dabei zwei empfindliche Heimniederlagen gegen den TSV Cottbus (0:3) und Frischauf Briesen (2:5) kosteten die Tabellenführung.
Wie werden sich die Branitzer, deren Altersdurchschnitt erheblich höher ist als der des Tabellenführers, weiterhin schlagen? Der Auftakt jedenfalls zur II. Halbserie ist ja sehr gut gelungen (6:2 Erfolg gegen Leuthen/Oßnig.). Absteiger Süden Forst hat nach Anpassungsschwierigkeiten in der Kreisliga, man lag nach dem dritten Spieltag auf Platz 13, sich kontinuierlich nach oben gekämpft und liegt derzeit mit fünf Punkten im Rückstand auf Rang drei. Die Neißestädter wollen den sofortigen Aufstieg schaffen. Ob es gelingt? Denn der Heinersbrücker SV liegt punktgleich mit den Neißestädtern auf Rang vier. Der vorjährige Neuling, schon im letzten Jahr am Ende gut platziert, will es ebenfalls packen. Es wird für sie schwer werden, hat man doch keinen eigenen Nachwuchs zur Stelle, der einspringen könnte, wenn es einmal „brennen“ sollte.
Frischauf Briesen, mehrmaliger Vizemeister in den letzten Jahren, versucht es in diesem Jahr erneut, um, wie in der Spielzeit 1996/97, wieder den Aufstieg in die Landesklasse zu schaffen. Sechs Punkte Rückstand zum Spitzenreiter Groß Gaglow sind noch nicht allzu viel, um dieses große Ziel zu verwirklichen. Blau-Weiß Schorbus hatte einen schwachen Start gehabt. Alle glaubten schon, daß die Niederlagenserie aus dem Vorjahr weiter anhalten würde. Doch man fing sich nach dem achten Spieltag, als die Schorbuser auf dem letzten Tabellenplatz lagen . Nach fünf Spielen ohne Niederlage katapultierten sie sich auf Platz sechs. Die kalte Dusche erwischte die Blau-Weißen zum Auftakt der II. Halbserie, als auf eigenem Platz gegen Süden Forst eine empfindlich 6:0 Schlappe hingenommen werden mußte. Ihre Entwicklung kann man gespannt weiter verfolgen. Auch Eintracht Peitz hat sich nach anfänglicher Schwäche gut erholt und liegt zur Zeit mit 21 Punkten auf Platz sieben im sicheren Mittelfeld. Beachtlich sind die beiden Heimsiege gegen Meisterschaftsfavoriten (3:2 gegen Heinersbrück und 1:0 gegen Groß Gaglow). Im vorigen Jahr gelang der Klassenerhalt nur dank des besseren Torverhältnisses. Auch den Weg der Festungsstädter sollte man aufmerksam verfolgen.
Die junge TSV-Mannschaft aus Cottbus kann mehr, als ihr derzeitiger Tabellenstand zeigt. Diese „jungen Wilden“ vom Priorgraben, ausgerüstet mit einer guten Technik und Spielanlage, verstehen es noch nicht, Spielvorsprünge bis zum Schlußpfiff zu verteidigen. Da fehlen ihnen noch Kraft und das Stehvermögen. Der derzeitige achte Tabellenplatz entspricht nicht ihrem Potential.

Joachim Rohde
Für die GRÜNE Heimatzeitung von
Joachim ROHDE

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