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ECE: Bau genehmigt, aber...
Normenkontrollklage erhoben / Fiasko in Görlitz

Cottbus (GHZ) Wie Oberbürgermeisterin Karin Rätzel diese Woche die Stadtverordneten informierte, hat ECE seit Monatsmitte die Baugenehmigung für die geplante "City Galerie" in ursprünglich beantragter Größe und mit Zustimmung zum Abriß der Backsteinschule. Wie verlautet, soll das Einkaufscenter zum Weihnachtsgeschäft 2005 bereits eröffnen.
Gegen das Projekt hat Rechtsanwalt Norbert Große Hündfeld im Auftrage von CityGalerie-Gegnern aus Cottbus eine Normenkontrollklage eingereicht, die aber keine aufschiebende Wirkung haben soll. Hündfeld, der bereits ein ECE-Vorhaben in Münster zum Scheitern brachte, wirft den Investoren das Andocken an die Galeria Kaufhof als "planerischen Kunstgriff" vor, durch den ein Einkaufspark mit 40 000 Quadratmetern entstehe - eine tödliche Bedrohung für jeden bestehenden Einzelhandel und wesentliche Sanierungsziele der "Modellstadt".
Unterdessen meldet die Finanzbeilage der "Welt" diese Woche ein Fiasko aus Görlitz. Das dort gegen heftige Bürgerproteste entstandene Einkaufscenter mit Parkhaus, für das ein ganzer historischer Straßenzug niedergelegt wurde und das Cottbuser ECE-Befürworter noch kürzlich als beispielgebend für Cottbus angeführt hatten, ist nur zur Hälfte belegt. Für den 17 000 Quadratmeter großen Einkaufs-, Dienstleistungs- und Freizeitkomplex, schreibt die "Welt", mußte ein Insolvenz-Verwalter eingesetzt werden. Wie es aus dem Görlitzer Stadtplanungsamt heißt, sei die vom Investor als Hauptargument angeführte "Zugkraft über die Stadtgrenzen hinaus" ausgeblieben.
Auch Cottbus erhofft sich durch das ECE-Center vor allem einreisende Kaufkraft, die derzeit vor allem nach Berlin, Dresden und Leipzig abwandert.


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