aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH
Über 110 Jahre Sport in der Spreewaldgemeinde
Viele Vereine beleben das gesellschaftliche Leben im zweit größten Ort im Spree-Neiße-Kreis
Werben (GHZ). Fast 2000 Seelen (fünfzig Bürger fehlen noch) wohnen in der Spreewaldgemeinde. Werben, auf wendisch Weide, ist nach Burg die zweitgrößte Gemeinde im Spree-Neiße-Kreis. Zehn Vereine im betätigen sich am gesellschaftlichen Leben. Nach dem Sportverein gibt es z.B. noch den Traditionsverein, die Domowina, den Anglerverein, den Chor, die Freiwillige Feuerwehr und weitere Vereine.
Der M.T.V. 1892 war auch Initiator für die Schaffung einer Feuerwehr. Am 22. April 1908 wurde sie auf Antrag des Vereines an die Gemeindevertretung gegründet. Am 15. Mai 1928 erfolgte die Gründung einer Fußballabteilung, die heute den größten Mitgliederstand
innerhalb des SV Werben1892 hat. 190 von den gesamten 390 Mitgliedern hat die Fußballabteilung.
Neben dem Fußball wird noch in vier weiteren Abteilungen Sport getrieben. So Billard, Volleyball, Tischtennis und eine Frauengymnastikgruppe.
Die Fußballfarben sind schon immer Rot-Weiß gewesen. Rote Hosen, weiße Hemden - und so ist es noch heute.
Am 15. August 1931 spielte man gegen Blau-Weiß Berlin und gewann 7:3! Gute Fußballer brachte der Verein vor dem Krieg heraus. Hier bestimmten zwei Familien die Szenerie. Es waren die Schmogers und Staricks. Hier sollte Fritz Schmoger erwähnt werden, der mehrmals in Auswahlmannschaften spielte und Lehrgangsteilnehmer der deutschen Jugendauswahl war.
Bald nach dem Krieg, am 2. März 1946, fand ein Spiel gegen Kolkwitz statt, das gewonnen wurde. Nach den Freundschaftsspielen spielte man 1946/47 in der 1.Kreisklasse mit Mannschaften aus der Vorkriegszeit zusammen: Sielow, Kolkwitz Briesen und Märkischheide. 1951 musste die Erste aus der 1. Kreisklasse absteigen. 1953 gelang wieder der Aufstieg. Mehrmals kamen die Werbener in die Bredoullie, entgingen knapp dem Abstieg.
Die 60-er Jahre waren doch sehr erfolgreich. 1961/62 wurde man Vizemeister, 1962/63 belegte man einen guten dritten Platz.
Höhepunkt war zweifellos der Meistertitel 1963/64. Dieser Titel wurde schon mit der neuen Vereinsbezeichnung BSG Traktor Werben errungen. In der Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse scheiterte man knapp. Ein Punkt fehlte den Rot-Hosen für den Aufstieg.
1967 war für die Fußballer ein erfolgreiches Jahr. Es wurde der 2. Platz im Traktorpokal im DDR-Maßstab erreicht.
1968/69 gab es den größten Triumph im Werbener Fußball. Ganz souverän wurde der Kreismeistertitel errungen. Dies war gleichzeitig mit dem Aufstieg zur Bezirksklasse verbunden. Die 70-er Jahre waren sehr bewegt. Nach dem verpassten Aufstieg in die Bezirksliga und dem Abstieg aus der Bezirksklasse, wurde man 1976/77 wiederum Kreismeister. Auch die 80-er hatten es in sich. Nach langjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse erfolgte 1985/86 ein erneuter Abstieg in die Kreisliga, doch schon ein Jahr später wurde man wiederum Kreismeister. In den Aufstiegspielen setzte man sich durch . Durch die politische Wende und der Neustruktuierung des Fußballs fehlte den Werbenern ein Platz, um in die neu gebildete Landesklasse eingestuft zu werden. Nach dem Verzicht des Aufstieges von Motor Cottbus-Saspow 1992/93 in die Landesklasse konnte Werben als Vizemeister aufsteigen. Zweimal schafften sie den Aufstieg in die Landesliga bis der Abstieg 2001/2003 sie wieder in die Landesklasse drückte.
Die Zielstellung für die Saison 2003/2004 ist ein Platz im oberen Drittel der Tabelle. Neben der I. Mannschaft gib es die II. Mannschaft, die in der1. Kreisklasse spielt und eine Altherrenmannschaft. Im Nachwuchs gibt es drei Mannschaften. Aus Gründen der geburtenschwachen Jahrgänge wurde in den A- und B-Junioren eine Fusion mit der SG Burg geschaffen, um den Nachwuchs spielfähig zu halten.
Wie Sportverein und Kommune harmonieren, unterstreichen der 49-jährige Vereinsvorsitzende Hartmut Hanschkatz und der ehrenamtliche Bürgermeister Joachim Dieke, der auch Sanitäter der I. Mannschaft ist.
Joachim Rohde
 
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