Die grellfarbige
Kappe trägt er selbstbewußt wie eine Krone. Die Krone
seiner sattbunten Welt, deren Sensibilität aber die immer fragenden
Augen ahnen lassen. Eine kontrastvolle Erscheinung, dieser Eberhard
Krüger aus Komptendorf, der erst fast 30jährig auf die
Idee kam, Maler zu werden. Heute ist er 52, hat alle paar Jahre
seine Themen, Techniken und Träume geändert und hat das
auch künftig vor.
Erzählen wollte er nicht so viel von sich am Künstlerstammtisch,
lieber zeigen, was geblieben ist vor allem aus dem letzten Jahrzehnt.
Das ist eine Menge in großen Acrylen und Mischtechniken, fast
pupertär anmutend mit den Schößen im Mittelpunkt,
später dann witzig,wenn überall Spermien wie rundköpfige
Schlänglein durch Gitter schwirren. Was die tun, war letztlich
aber nicht wichtig - nur: wozu die gestreiften (durchgitterten?)
Flächen? "Sie schaffen mir zusätzliche Ebenen",
sagt der Künstler, doch seine Fans nehmen's ihm nicht ab. Sie
bleiben Rätsel, diese Streifen hinter Golems, Masken und Gefallenen.
Krüger bleibt von den Strukturen fasziniert und wendet sich
stark grafischem Gerät zu. Stelen, Baumkreise, Pulte und Balancen
- er pflanzt sie auf Grenzen und in ferne Städte, deren Menschen
sich verbunden sein sollten. Die Partnerstädte Cottbus - Gubin
- Zielona Gora bilden solch einen Bogen der Friedfertigkeit, den
er sich wünscht und dem er Gegenständlichkeit geben möchte.
In den Mappen stecken die Entwürfe, aber die Visonen zu bauen,
braucht es Geld und Aufträge. Das alte Lied immer wieder auch
des Künstlers.
Ja, auch farbige Hauszeichen, zum Beispiel für Pritzen, und
Holzstelen für Vorgärten sind ihm der Mühen wert.
Bilder und Objekte sind derzeit noch im BestWestern in Branitz zu
erleben. Das lohnt sich sehr.
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Eberhard Krüger aus Komptendorf war am Montag Gast am Künstlerstammtisch
im Presse-Café DoppelDeck |